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Menschen mit Demenz

Alle drei Sekunden erkrankt ein Mensch an Demenz. Die Anzahl der Menschen mit Demenz wird sich in Zukunft weiter erhöhen. Das stellt auch die Seniorenpastoral vor neue Herausforderungen. Bei einer Demenz verliert das Gehirn Nervenzellen. Dadurch gehen viele Fähigkeiten wie Gedächtnis, Konzentration oder Orientierung verloren. 

D.h. aber nicht, dass Menschen mit Demenz ihre Spiritualität verlieren, wie auch die Weltgesundheitsorganisation betont. Jeder Mensch hat eine Seele, die durch keine Erkrankung zerstört werden kann. Wenn das Gedächtnis nachlässt, läuft der Kontakt zu den Glaubensinhalten vermehrt über die Sinne. Wer ein Leben lang religiös war, ist auch mit Demenz religiös. Der reflektierte Glaube wandelt sich bei einer Demenz zu einem Vertrauensglauben. 

In demenzsensiblen Gottesdiensten kann auf die Bedürfnisse der Menschen mit demenziellen Veränderungen eingegangen werden. Das Vaterunser, Psalmen und bekannte Kirchenlieder sind Menschen mit Demenz immer noch vertraut. Diese geben ihnen im Gottesdienst Sicherheit und Geborgenheit. In Fortbildungen schulen wir Gottesdienstverantwortliche auf die Besonderheiten dieser Gottesdienste und den Umgang mit Menschen mit Demenz.

Ein weiteres Anliegen ist uns die Betreuung der Angehörigen von Menschen mit Demenz. Zum einen geht es darum, wie diese mit der Situation umgehen können. Was hilft ihnen die Krankheit zu verstehen und wie können sie ihre Angehörigen unterstützen und pflegen. Zum anderen geht es uns um die Seelsorge der Angehörigen selbst. Wo finden sie die notwendigen Kraftquellen, Sinnerfahrungen und Orte zum Durchatmen? 

Zusammenfassend kann man als Ziel für die seelsorgliche Begleitung formulieren: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollen durch Wort, Tat und Rituale für ihren Alltag gestärkt werden.